Chemieexperimente mit Zinnsalzen sind im Schulunterricht wenig verbreitet. Völlig zu Unrecht, da Zinnsalze aufgrund Ihrer nicht vorhandenen Toxizität ein idealer Ersatz für Bleisalze sind. Damit ist der Versuch Zinn-Baum als Schülerexperiment beim Thema Redox-Reaktionen ein attraktives Ersatz-Experiment für den Blei-Baum, das durch seinen einfachen Versuchsaufbau besticht.
Das Experiment wird im Deckel einer Kunststoff-Petrischale durchgeführt, es werden keine extra Elektroden verwendet, dazu dienen die Krokodilklemmen der Experimentierkabel. Am einfachsten werden Experimentierkabel mit angelöteten Krokodilklemmen verwendet.
Zinn(II)-Salze hydrolysieren in verdünnter wässriger Lösung zu weißem, unlöslichem Sn(OH)Cl, so dass die Lösung angesäuert wird. Dazu wird 10 ml einer 0,5 mol/l Natriumhydrogensulfat-Lsg. verwendet. Es werden noch 1 – 2 Tropfen Spülmittel zur Benetzung dazu gegeben. Die Elektrolyse erfolgt mit einer 9V-Batterie.
Pro Schüleransatz wird 1 g Zinn(II)-Chlorid Dihydrat eingesetzt. 1 kg Zinn(II)-chlorid Dihydrat kostet bei Roth, Karlsruhe 125 Euro (inkl. MwSt). Damit hat man bei Vernachlässigung der Kosten fürs Ansäuern Chemikalienkosten von 13 Cent pro Schülerübungsversuch.
Das teuerste an dem Versuch sind die Krokodilklemmen, die immer wieder neu gekauft werden müssen, da sich die Klemme am Plus-Pol als Gegenreaktion zur Zinnabscheidung auflöst. Hier wäre es sinnvoll, Schülern das Löten zu lernen und mit Ihnen neue Klemmen anzulöten.
Der Versuch kann auch in kleinen Tropfflaschen vorbereitet werden, so dass der Versuch sich als massentauglich erwiesen hat. Das feste Zinnchlorid wird dazu in einer Flasche ohne Tropfeinsatz bereitgestellt, die Hydrogensulfat-Lsg. dazugegeben und bei zugeschraubter Flasche durch Schütteln gelöst.
Die komplette Versuchsanleitung mit Gefahrstoffeinstufung der Substanzen finden Sie unter:
Zinn-Baum
Weitere Versuche unter: